Wien liegt im Herzen Europas. Es fungiert als Brücke und Bindeglied zwischen Ost und West. Wie oft brüsten sich die Stadt, ihre BürgerInnen, aber auch ihre Repräsentanten mit diesem Satz. Demnach müsste Wien eine besonders liberale und weltoffenen Stadt sein. Das ist sie aber trotz ihrer prädestinierten geografischen Lage leider nicht immer. Trotzdem steckt in ihr eine Menge an unausgeschöpftem Potenzial, dass gerade aus dieser besonderen Position heraus entsteht. Wien ist eine Weltstadt und als diese mit einer Vielzahl an unterschiedlicher in ihr lebender Menschen, mit weit gestreuten und facettenreichen Kulturen konfrontiert.
Die seit 2009 aktive Initiative Wien lebt – Vielfalt Stadt Einfalt von Brigitte Vettori und Barbara Götsch, legt ihren Fokus gerade auf diese Vielfalt und sieht sie als große Bereicherung. Das Leitmotiv fordert: Weg von Denkmustern von Innen und Außen, also In- und Ausländer, hin zu einem gemeinsamen Agieren und Gestalten der Stadt. Schöpfen wir doch einmal aus allem, was uns Wien und seine kulturelle Vielfalt zu bieten haben. Das Ziel soll dabei nicht die Konfliktbewältigung im Culture Clash sein, sondern vielmehr ein innovativer und kreativer Umgang der BewohnerInnen untereinander.
Dieser Zugang lässt sich in einem breit gefächerten Rahmen künstlerisch umsetzen. Zu dem vom Projekt geförderten Sparten gehören: Lesen, Schreiben und Dichten, Fotografieren und Ausstellungsgestaltung, Theater, Tanz, Spiel und Spielentwicklung wie auch Aktionen im öffentlichen Raum. Hinzu kommt ein übergreifender am Urban-Loritz-Platz stattfindender Aktionstag. Er dient dazu, den
zwischenmenschlichen Austausch spielerisch zu animieren. Dieser kommt im Alltag nämlich oft zu kurz.
www.vielfaltstadteinfalt.wordpress.com
Wien, 2009