Projekte.

Diese österreichweit einmalige Aktion hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Lesen und damit das Medium Buch wieder stärker in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken. Lesen als Auszeit, zur Entspannung oder als in den Hintergrund geratenes Äquivalent zum medialen und schnelllebigen Bilderkonsum.
Die Aktion leistet nicht nur einen unschätzbaren Beitrag dazu, das Lesen wieder populärer zu machen, sondern stärkt gleichzeitig auch die zeitgenössische Literatur, auf der der Schwerpunkt der Initiative liegt. Die Auswahl der Autoren und Werke wird vom Wieer Echo Medienhaus getroffen, das sich dafür engagiert, die jeweiligen Autoren in die Stadt zu holen. Dadurch erhält das Projekt weitere Aufmerksamkeit und ermöglicht interessierten LeserInnen einen aktiven und intensiven Austausch mit den Literaturschaffenden. Im Rahmen diverser Veranstaltungen, wie z.B. bei öffentlichen Lesungen, entstehen einzigartige Verbindungen und Annäherungen zwischen Autor, Werk und der Stadt Wien. Seit 2002 werden die Bücher mit einer Auflage von 100.000 Stück kostenlos an die WienerInnen verteilt. Erhältlich sind sie in Buchhandlungen, Büchereien und in den Volkshochschulen.
Für das Jahr 2010 wurde der chinesische Autor Dai Sijie mit seinem Erstlingswerk, dem Roman „Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“ (erschienen 2001), gewählt. Das bereits 2001 in deutscher Übersetzung erschienene, autobiografische Werk beschäftigt sich mit der Kulturrevolution in China. Die beiden Protagonisten, zwei Schüler, werden in ein Umerziehungslager in ein chinesisches Bergdorf verbannt, in dem sich ihnen unverhofft die Welt der westlichen Literatur offenbart. Das Projekt versucht die Publikation stets in einen größeren Kontext zu betten. Im Fall von „Balzac und die kleine chinesische Schneiderin“ sind das ein umfangreicher Anhang mit biografischen Details, ein Überblick über die chinesische Geschichte und ein eigens für die Ausgabe geführtes Interview.
Wien, 2010