Projekte.

kleinekreise_lowrez-1Die kleine Galerie, deren Name nach der Übersiedlung in die Kundmanngasse im dritten Bezirk nicht mehr den über 200 Quadratmeter großen Ausstellungräumen entspricht, bezieht sich auf die einst kleinen Räumlichkeiten im 8. Bezirk. Die Galerie wurde 1947 als kulturelle Initiative und Einrichtung der Wiener Volksbildung gegründet. Damals wie heute hat es sich die kleine galerie zur Aufgabe gemacht, Kunst und Kultur in alle gesellschaftlichen und sozialen Schichten zu transportieren und den selbst auferlegten kulturpädagogischen Anspruch aufrecht zu erhalten.
Im Mai 2010 gab es in diesem Rahmen eine Ausstellung, die drei österreichische Künstler in den Fokus rückte. Die drei in den 50er Jahren geborenen Künstler haben so einiges gemeinsam, auch wenn sie unterschiedliche Ausdrucksmedien für ihre Arbeit gewählt haben.
Der Druckgrafiker Wolfgang Buchta erschafft mit seinen Radierungen und Drucken Wesen, die in ihrem Auftreten auf Frauen oder Männer schließen lassen, aber manchmal kleinekreise_lowrez-2auch an ein Misch- oder Tierwesen erinnern. Mit überdurchschnittlich großen Gesichtspartien schielen sie uns aus einem Konvolut von wirren Linien an. Mit einem schier unvorstellbaren Zeitaufwand entstehen die Figuren, die uns nach der individuell auslegbaren Wirklichkeit eines jeden fragen.
Thomas Nemec lässt sich schwer in die Sparte Maler und Druckgrafiker rücken, da er vor keinem Material haltmacht. Experimentierfreudig und intuitiv entstehen seine Werke aus einem Spektrum an ihm zufällig in die Finger geratenen Materialien. So hat man als Betrachter die Möglichkeit aus den vielen Proben und Schichten die das Werk durchgangen ist, noch ansatzweise den Entstehungsprozess herauszulesen.
Als Einziger der drei plastisch arbeitenden Bildhauer, ging Josef Colz durch die strenge Schule von Fritz Wotruba. Doch auch seine Herkunft, die Dolomiten, läßt sich aus seinen Arbeiten herauslesen. Die eingedrehten Bronzebänder lassen Figuren entstehen, um gleichzeitig durch sicher gesetzte Aussparungen dieser die Skulptur im Raum ungreifbar zu machen.
Neu im Programm der kleinen galerie sind die Schwerpunkte zeitgenössische Malerei und Bildhauerei, neben dem bisherigen Fokus auf der Druckgrafik, die weiterhin das „Liebkind“ der Galerie bleibt.