Hintergrund und Idee der Ausstellung:
Gegenwärtig herrscht eine konservierende Kultur im Umgang mit dem Wiener Gemeindebau vor. Ende Februar 2015 verkündete der Wiener Bürgermeister das nun wieder neue Gemeindebauten realisiert werden sollen. In Anbetracht der Frage wie in einer wachsenden Stadt wie Wien leistbarer Wohnraum geschaffen werden und soziale Segregation vermieden kann, erscheint die Suche nach möglichen Visionen für den Gemeindebau umso aktueller zu sein.
Die Idee der Ausstellung war es einen spielerischen Zugang zum Thema Kunst am Bau und Stadtbildentwicklung zu finden um neue Ideen und Zugänge für den Gemeindebau der Zukunft zu entwickeln. Die Ausstellung zeigte was passiert wenn die Kunst Fassaden im Stadtraum erobern darf. “Macht die Häuser bunt, die Wände zu euren, Schluss mit dem Einheitsbrei.”, lautet das Motto der Ausstellung.
Im Zuge der Ausstellung wurde auch ein fotografischer und sozialwissenschaftlicher Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Wiener Gemeindebaus von der Soziologin und Fotografin Cornelia Dlabaja und der Künstlergruppe IRGA-IRGA Crew gerichtet und damit verknüpft die Frage aufgeworfen wie der Gemeindebau der Zukunft aussehen könnte. Das wurde auf drei Ebenen unternommen: mittels künstlerischer Herangehensweise, auf diskursiver Ebene und mittels Stadterkundungen. Im Zuge der Ausstellung wurden künstlerische Positionen entwickelt und im Rahmen einer Podiumsdiskussionen wurden dazu sozialwissenschaftliche und künstlerische Ansätze gemeinsam diskutiert.
Diese unterschiedlichen Positionen und Ansätze wie auch Methoden und Techniken wurden in einem Ausstellungskatalog zusammengeführt.
Inspiriert vom Projekt in der Burggasse 98 von Niklas Worisch, bei dem die Fassade seines Mietzinshauses von der IrgaIrga Crew umgestaltet wurde, entstand die Idee, dass man den Gemeindebau von heute auch anders denken und anders gestalten könnte. Mit mehr Mut zur Kunst und dem Willen das Wiener Stadtbild auch in Zukunft mit Architektur mit Widererkennungswert zu gestallten.