Der Verein Stadtimpuls will eine sozialwissenschaftlich fundierte Ausgangsbasis für die Kuratierung und Entwicklung von Projekten schaffen. Dazu haben wir vor, ein qualitatives und quantitatives Forschungsprojekt durchzuführen. Auf Basis von neuen Analysemethoden wird ein differenziertes und zugleich operativ taugliches Bild aktueller urbaner Lebenswelten und ihrer Tendenzen erarbeitet. Die Forschung wird am Beispiel der Wiener Stadtgesellschaft durchgeführt.
Die Ergebnisse einer Feldstudie erlauben es, ergiebige von weniger weiterführenden Fragestellungen zu unterscheiden. Darauf aufbauend wird das Frageprogramm auf wenige, signifikante Fragen eingeschränkt.
In einem nächsten Schritt soll das neu erarbeitete Frageprogramm auf die Milieus der Wiener Stadtgesellschaft angewendet werden. Ziel der Untersuchung ist es, diese Milieus hinsichtlich ihrer Identitätsvorstellungen, dem Grad ihrer Sozialintegration und über eine Klassifizierung ihrer ökonomischen, unternehmerischen, sozialen und zivilgesellschaftlichen Aktivitäten näher zu beschreiben.
Die herkömmlichen Kategorien und Methoden der quantitativen Markt-und Meinungsforschung erweisen sich vielfach als zu grob, um Phänomene dieses Komplexionsgrades umfassend zu analysieren. Es mangelt ihnen an Darstellungsmöglichkeiten, um die Ergebnisse zu anschaulichen Milieus zusammenzufassen. Die gängigen Methoden komplexer Cluster-Analysen (z.B. Sinus-Milieus) haben den Nachteil, dass die darin erarbeiteten Klassifizierungen für andere Bereiche und andere Zielsetzungen entwickelt wurden. Sie haben ihren Platz vorrangig im Marketing gefunden, dienen aber nicht einer gesellschaftlichen Analyse. Zudem sind sie in ihrer Operationalisierung (Frageprogramm, Items, Gewichtung) nicht durchschaubar. Es soll daher versucht werden,eine genuine soziologische Klassifizierung zu entwickeln, die zunächst zwar in Wien verortet ist, zugleich aber das Ziel verfolgt, zu methodischenFragen im Kontext der Forschung zu ‚Neuen Klassen‘ einen Beitrag zu leisten.