Vielleicht mag es daran liegen, dass mit dem Wort Hobby das Sammeln von Briefmarken, Einkleben von Stickern oder Züchten von Orchideen assoziiert wird, dass oft in den Hintergrund gerät, welches künstlerische Potenzial in einem Hobby durchaus stecken kann. Ungezwungen und aus Eigeninteresse widmet man einen Teil seines Lebens dieser Tätigkeit, der meist hinter verschlossenen Türen, im eigenen Kämmerchen, nachgegangen wird, stellt dieses doch explizit den Gegensatz zur Arbeit dar.
Die acht InitiatorInnen der Hobbythek sehen in diesem unendlich weiten Spektrum an Interessen unterschiedlicher Persönlichkeiten ein auszuschöpfendes Potenzial, das sich ruhig mal auf die Bühne bringen lässt. Gilt doch: Was man gern macht, macht man gut. So enstand die Hobbythek als kleiner Wohnzimmerclub in der Seidengasse im 7. Wiener Gemeindebezirk. Nach dem Vorbild der „Wochentagsclubs“ im Berlin der 90erJahre, wurde der einstige Lagerraum mit vereinten Kräften zum einladenden Wohnraum umgestaltet und versprach jedem, der sein Hobby, seine Kunst oder seinen Spleen öffentlich präsentieren wollte, eine Bühne und ein freundliches Publikum zu geben.
Inspiriert durch den Berliner Allroundkünstler Klaus Bayer, der durch zahlreiche Auftritte in den Arbeiten von Christoph Schlingensief bekannte wurde, stand die Hobbythek von Herbst 1998 bis 2003 in der Seidengasse, danach immer wieder kurz und temporär an anderen
Orten allen Interessierten offen, die wie er ihren Leidenschaften nachgehen wollen. Bayers Begeisterung für die Beatles trägt er etwa
in seinen authentisch performten deutschen Neuinterpretationen
nach außen und reißt dabei jeden mit. Dies soll auch den Wienern als Inspirationsquelle dienen. Den Raum dafür bietet die Hobbythek.
www.hobbythek-wien.blogspot.com
www.hobbythek.at