„Die meisten Menschen sind blind geboren und bleiben auch ihr Leben lang blind. Es geht mir daher immer darum, Zusammenhänge sichtbar zu machen. Und die Menschen spüren zu lassen, dass ästhetisches, kreatives Arbeiten, gleich in welcher Sparte, ihr Dasein verändern wird. Denn Lebensgefühle kann man nicht kaufen – man kann sie nur erleben!“ (Heiner Zametzer)
Zum Andenken an den 2006 verstorbenen Künstler, Soziologen und Kulturwissenschaftler Heiner Zametzer wurde ihm zum 70. Geburtstag eine Ausstellung mit dem Titel „Schöne neue Welt“ gewidmet. Der 1937 in Bayreuth geborene Kunst- und Kulturschaffende studierte nicht nur Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München, sondern auch Pädagogik, Soziologie und Psychologie. Diese Sparten verband er in seiner erfolgreichen und engagierten Arbeit als Kunsterzieher sowie in seiner Lehrtätigkeit an den Universitäten in München und Wien. Darüber hinaus beschäftigten ihn die gesellschaftlichen Veränderungen durch die stetig vorangehende Entwicklung zum Individualismus und das damit verbundene Aufbrechen von Gemeinschaftssystemen.
Als „Alt-69er“ – wie er sich selbst mit einem Augenzwinkern bezeichnete – hat Zametzer das deutsche und österreichische Kulturschaffen sowie die Kulturpolitik betreffend stets versucht eine neue und alternative Perspektive einzunehmen und die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Mit seinem Engagement und seinen Arbeiten war es ihm ein Anliegen, die Menschen wieder verstärkt für die Wirkung und Kraft der Kunst und Kultur zu sensibilisieren. In Wien setzte er dies als langjähriger Kurator für den Verein Stadtimpulse in die Tat um.
In der Ausstellung „Schöne neue Welt“ wurde dem Besucher die Möglichkeit geboten, dieser faszinierenden Persönlichkeit durch seine Malerei zu begegnen. In seinen Bilderserien setzt Heiner Zametzer unzählige Schichten übermalter, verfremdeter und überarbeiteter Fotos von Schaufensterpuppen in Kontrast zu ebenfalls fast bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Bildern von Schrott.